Psychosomatischen Privatstation eröffnet

Göppingen Am Klinikum Christophsbad in Göppingen hat die Wiedereröffnung der psychosomatischen Privatstation (PSM 3) stattgefunden: In geschichtsträchtiger und zugleich moderner Umgebung wird dort eine einzigartige Behandlung nach aktuellstem wissenschaftlichen Stand vor dem Hintergrund langjähriger Tradition ermöglicht. „Wir freuen uns sehr, dass alle Baumaßnahmen pünktlich zum geplanten Start unserer neuen psychosomatischen Privatstation fertig wurden. Hierdurch bietet sich uns die Möglichkeit, unseren Patienten einen stationären Aufenthalt mit individueller und exklusiver Betreuung anzubieten,“ berichtet Dr. Andreas Hawlik. Seit Anfang des Jahres leitet er die psychosomatische Fachabteilung als kommissarischer Chefarzt.

Die therapeutische Arbeit auf der psychosomatischen Privatstation folgt einem integrativen Ansatz: Dieser kombiniert die modernen Verfahren der tiefenpsychologischen Psychotherapie mit jenen der Verhaltenstherapie, wobei ein schematherapeutisches Arbeiten im einzel- und gruppentherapeutischen Setting im Vordergrund stehen soll. Es handelt sich bei der PSM3 um eine kleine Therapieeinheit. Diese ermöglicht ein enges, von persönlichen Kontakten geprägtes Arbeiten sowie einen fließenden Übergang aus der ambulanten in die stationäre sowie teilstationäre Behandlung.

Die neue psychosomatische Privatstation bietet Platz für neun bis 13  Patienten. Die therapeutische Arbeit erfolgt in engem Kontakt und Austausch mit dem kommissarischen Chefarzt – soll heißen: Dr. Hawlik wird auch selbst die Leitung verschiedener therapeutischer Gruppen übernehmen und wöchentliche Einzelgespräche anbieten. Darüber hinaus wird ein vielfältiges interdisziplinäres Therapieprogramm angeboten: beispielsweise Physio-, Kunst- und Tanztherapie, aber auch Yoga oder Sporttherapie. Essenziell für die Gesundung der Patienten sind zudem die therapeutischen Maßnahmen in der Natur. Aufgrund ihrer geografischen Lage im Vorland der Schwäbischen Alb sowie im mittleren Filstal ist die Region Göppingen für wandertherapeutische Behandlungen prädestiniert. Tiergestützte Therapien werden zudem auf dem Lebenscampus Freihof angeboten:
14.5.24

Ärzte und Kommunen gründen Genossenschaft

Ostalbkreis. Mit dem Ziel, die wohnortnahe haus- und kinderärztliche Versorgung im Raum Aalen sicherzustellen, wurde die Genossenschaft Kocher MED eG gegründet. Der Kreis der Mitglieder setzt sich aus 13 Ärzten aus fünf Praxen, der Stadt Aalen und der Gemeinde Hüttlingen zusammen. Auch der Gemeinderat der Stadt Oberkochen wird im Juni über einen Beitritt zur Genossenschaft beraten.

Die haus- und kinderärztliche Versorgungssituation spitzt sich bundesweit insbesondere in den eher ländlich geprägten Regionen immer weiter zu. So auch im Raum Aalen. Der von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg berechnete hausärztliche Versorgungsgrad für den Planungsbereich, zu dem Aalen, Hüttlingen, Oberkochen und Essingen gehören, nahm in den letzten Jahren kontinuierlich ab. 2021 lag er bei 101 Prozent, aktuell nur noch bei 96 Prozent. Das bedeutet, dass es acht freie Hausarztsitze gibt, die nicht besetzt werden können. Zudem sind 41 Prozent der Hausärzte älter als 60 Jahre und werden in den kommenden Jahren in den Ruhestand eintreten.

Um den Raum Aalen für die junge Ärztegeneration attraktiver zu machen, bietet die Kocher MED eG neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Unterstützung für Arztpraxen. Zudem wird die Genossenschaft Medizinische Versorgungszentren (MVZs) betreiben, wo ärztliche Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, die auch für junge Medizinerinnen und Mediziner attraktiv sind. In den MVZs können Ärztinnen und Ärzte etwa in Anstellung, in Teilzeit und in größeren Teamstrukturen tätig werden. Damit neue Freiräume für die Patientenversorgung entstehen, sollen dem ärztlichen Personal außerdem administrative und organisatorische Aufgaben abgenommen werden.

Finanzielle Unterstützung für die Gründung der gemeinwohlorientierten Genossenschaft kommt vom Ostalbkreis und von der Stadt Aalen. „Ich freue mich sehr, dass es im Raum Aalen eine so engagierte Ärzteschaft gibt, die sich aktiv für die Sicherstellung der Versorgung ihrer Patienten einsetzt“, so Landrat Dr. Joachim Bläse bei der Gründungsversammlung der Kocher MED eG, die im Aalener Landratsamt stattfand.

„Wir wollen mit der Genossenschaft die Arbeit in den Arztpraxen attraktiver machen und dafür sorgen, dass Arztsitze in Aalen gesichert werden. Nach der erfolgreichen Niederlassung der Hausärztin Dr. Sandra Esber-Schimmel in Dewangen ist dies nun der nächste Schritt für eine gute ärztliche Versorgung für die Aalener Bürger“, so Oberbürgermeister Frederick Brütting. Die Stadt Aalen wird, ebenso wie die Gemeinde Hüttlingen, Mitglied der neugegründeten Genossenschaft und zeichnet zwei Geschäftsanteile im Wert von 3.000 Euro. Dr. Albrecht Schühle, Hausarzt in Hüttlingen, und Dr. Uwe Ziegler, Hausarzt in Aalen, wurden zu den Vorständen der Genossenschaft gewählt. Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer übernimmt das Amt des Bevollmächtigten. Begleitet wird die Gründung der Kocher MED eG vom Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Diomededs GmbH.

Der Ostalbkreis setzt sich gemeinsam mit den Ärzteschaften Aalen und Schwäbisch Gmünd, den Kliniken Ostalb und den Kommunen bereits seit 2020 verstärkt für die Sicherstellung der ambulanten ärztlichen Versorgung ein. Neben der Gründung von Genossenschaften wurden außerdem Maßnahmen im Bereich der ärztlichen Nachwuchsgewinnung und der sektorenübergreifenden Versorgung sowie zur Erprobung neuer nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe umgesetzt.
15.5.24

Kreisseniorenrat streckt die Fühler aus

Ostalbkreis (hafi) - Der Kreisseniorenrat im Ostalbkreis  möchte seine Fühler weiter ausstrecken und auch die Gemeinden des Kreises mit ins Boot nehmen. Allererstes Ziel ist, die Senioren zu unterstützen. Das soll über bereits bestehende Seniorenräte wie in Aalen, Ellwangen, Abtsgmünd, Schwäbisch Gmünd, Forum 58 Plus, Förderverein Seniorenbetreuung Essingen, den Seniorenrat Neresheim und andere Verbindungen geschehen, denen das Wohl der Senioren eine Herzensangelegenheit ist.

„Wir wollen unseren Wirkungsgrat erweitern und über die bestehenden Seniorenräte aber auch über sonstige Verbindungen in den jeweiligen Gemeinden des Kreises Kontakte pflegen, um zu erfahren wo den Seniorinnen und Senioren der Schuh drückt“, sagt die Vorsitzende des Kreisseniorenrates, Margot Wagner. Derzeit werden Adressen von den jeweiligen Ansprechpartnern zusammengetragen, welche dann per E-Mail vom Kreisseniorenrat über Veranstaltungen und Informationsveranstaltungen informiert werden sollen.

Damit dies nicht bei einem reinen E-Mail-Verkehr bleibt, sollen am Donnerstag, 26. September, um 14.30 Uhr im Landratsamt Aalen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Bei diesem kreisweiten Netzwerktreffen für Senioren sollen Dinge auf den Tisch kommen, die vielleicht bisher nicht so gut laufen. Es soll also ein Erfahrungsaustausch zwischen den Anwesenden sein, letztendlich dazu, dass jeder vom anderen profitieren kann. Nach der Begrüßung durch Sozialdezernentin Urtel folgt ein so genanntes World-Café in dem an verschiedenen Tischen Fragen gestellt und Anregungen gesammelt und zusammengetragen werden. So zum Beispiel „Was erwarten die Mitglieder und zivilgesellschaftliche Gruppen und Vereinigungen im Bereich der Altenhilfe vom Kreisseniorenrat? Wo brauchen sie Unterstützung und wofür soll sich der Kreisseniorenrat einsetzen?

Die Anregungen und Ideen werden gesammelt und auf eine Leinwand gepinnt und dort vorgestellt. Dabei kann jeder Anwesende zwanglos seine Wünsche äußern. Daraus resultieren Fakten, Neues und natürlich auch Trends aus der Seniorenarbeit. Zum Schluss werden an den Infotischen die geplanten Vernetzungen besprochen. Wie soll man künftig miteinander kommunizieren, wie sich austauschen? Referentin Petra Kümmel nimmt die Anregungen auf und gibt praktische Beispiele für Fördermöglichkeiten.

Zielgruppe für diesen Informationsnachmittag sind wie schon erwähnt Seniorenräte, Krankenpflegevereine, VdK Ortsverbände, zivilgesellschaftliche Vereine und Gruppierungen in der Seniorenarbeit.
15.5.24

 

Klinik-Nachnutzung: Viele Absichten

Kreis Göppingen.   Der Kreistag des Landkreises Göppingen hat sich ausführlich mit den Ergebnissen und Empfehlungen aus der Kurz-Expertise zur “Planung und Umsetzung eines Nachnutzungskonzepts der Helfenstein Klinik, Geislingen” (jetzt: Gesundheitszentrum Helfenstein) befasst und nächste wichtige Entscheidungen für den Gesundheitsstandort Landkreis Göppingen getroffen.  Nach knapp dreimonatiger Bearbeitungszeit, einer Vielzahl von Gesprächen, Interviews und Workshops konnte  die Opti-Medis AG das 79-seitige Gutachten dem Kreistag vorstellen. Inhalt des Gutachtens sind neben einem neuentwickelten Zielbild für das “Gesundheitszentrum Helfenstein 3.0”, einem Zielbild für die Region “Gesundheitsregion Geislingen” auch Handlungsempfehlungen, Realisierungsszenarien sowie ein voraussichtlicher Ausblick in die Zukunft aus zeitlicher Sicht.

In der Gesamtbewertung kommt Opti-Medis zum Fazit, dass ein großes Interesse und die Bereitschaft einer gemeinsamen und nachhaltigen Entwicklung des Gesundheitszentrums Helfenstein und der “Gesundheitsregion Geislingen” vorhanden ist, die Weiterentwicklung des Gesundheitszentrums Helfenstein und die “Gesundheitsregion Geislingen/Oberes Filstal” ein wichtiger Standortfaktor für die Raumschaft im Wettbewerb um Ärzte und Fachkräfte darstellt und dass die aktuelle Gesundheitsgesetzgebung mögliche Chancen für das Projekt darstellen könnte.

Die Kurz-Expertise beinhaltet auch Aussagen zur möglichen prognostizierten Gebäudeauslastung. Opti-Medis kommt hier zum Ergebnis, dass eine mittelfristige Auslastung mit gesundheitsnahen Dienstleistungen von 60  bis 70 Prozent realistisch erscheint; im Gegenzug aber eine Auslastungsquote von 80 bis– 90 Prozent als unrealistisch angesehen wird. Der Kreistag beschloss des weiteren, dass die Firma Opti-Medis AG nun mit der Umsetzungsprüfung und anschließender Realisierung der Empfehlungen in enger Abstimmung mit den politischen Gremien bis Ende 2025  beauftragt wird.<
26.4.24