Gefäßzentrum erneut zertifiziert

Kreis Göppingen. Das Gefäßzentrum der Alb-Fils-Kliniken ist als „Anerkanntes Gefäßzentrum“ rezertifiziert. „Das Zertifikat war ein schönes Vorweihnachtsgeschenk“, freut sich Dr. Marc Weigand, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Leiter des Gefäßzentrums, über die Zertifizierungsurkunde, die am 20. Dezember 2023 im Briefkasten lag. Ausgestellt wurde das Zertifikat von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) und es bescheinigt dem Zentrum an der Klinik am Eichert eine sehr hohe Qualität bei der Behandlung von Patienten mit Gefäßerkrankungen. Um das Zertifikat zu erreichen, müssen strenge personelle, apparative und therapeutische Standards erfüllt werden. So müssen unter anderem eine Gefäßsprechstunde vorgehalten, eine 24/7-Versorgung durch Fachärzte für Gefäßchirurgie gewährleistet und eine hohe Fallzahl nachgewiesen werden. „Ganz wichtig ist auch eine funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit“, betont Chefarzt Weigand, „die wir hier zusammen mit den Experten der Inneren Medizin und der Radiologie intensiv leben.“

Die Erstzertifizierung des Gefäßzentrums liegt schon einige Jahre zurück. „Der frühere Chefarzt der Gefäßchirurgie, Dr. Peter Richter, hatte seinerzeit die erstmalige Zertifizierung initiiert, auf die wir nun gut aufbauen konnten“, sagt Lia Maren Blödorn vom Qualitätsmanagement der Klinik. Nach dem überraschenden Tod von Dr. Richter im Jahr 2018 war die Rezertifizierung zunächst zurückgestellt worden  Die Alb-Fils-Kliniken gehören mit dieser Auszeichnung zu den rund 130 Krankenhäusern in Deutschland, die über ein Anerkanntes Gefäßzentrum verfügen. Das jetzige Zertifikat ist bis Ende 2026 gültig.
24.2.24

Ostalbkreis fördert Medizinstudenten

Ostalbkreis. Der Ostalbkreis und die Kliniken Ostalb bieten Medizinstudenten, die bereit sind, nach dem Studium im Ostalbkreis tätig zu werden, eine finanzielle Unterstützung in Form von Stipendien an. Ziel dieser Förderung ist es, dem zunehmenden Mangel an Ärztinnen und Ärzten entgegenzuwirken und Medizinstudierende frühzeitig für eine spätere Tätigkeit im ländlichen Raum zu begeistern.

Das Stipendienprogramm bietet Medizinstudenten die Möglichkeit, das laufende Studium finanziell unabhängiger zu absolvieren. Zusätzlich profitieren die Stipendiaten von weiteren Bonusleistungen, wie fachlichem Monitoring, zentralen Ansprechpartnern und einem zusätzlichen vielfältigen Fortbildungsprogramm. Weiterhin erhalten die Stipendiaten frühzeitig die Perspektive für eine qualifizierte Facharztweiterbildung und einen sicheren Arbeitsplatz im Ostalbkreis.

Der Ostalbkreis fördert Studierende der Humanmedizin ab dem 5. Semester mit einer Vergütung von monatlich 500 Euro für die Dauer von maximal sechs Semestern und vier Monaten. Die Stipendiaten verpflichten sich, nach Erteilung der Approbation ihre Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin mit dem Ziel einer hausärztlichen Tätigkeit in den Kliniken Ostalb bzw. in einer Weiterbildungspraxis im Ostalbkreis zu absolvieren und anschließend für mindestens zwei Jahre eine vertragsärztliche Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt im Ostalbkreis aufzunehmen.

Die Kliniken Ostalb fördern Studenten der Humanmedizin ebenfalls ab dem 5. Semester mit einer Vergütung von monatlich 500 Euro für die Dauer von maximal drei Jahren. Nach Abschluss des Studiums erhalten die Stipendiaten eine Stelle als Ärztin/Arzt in Weiterbildung entsprechend des Wunschbereichs in den Kliniken Ostalb. Im Gegenzug verpflichten sich die Stipendiaten, nach abgeschlossener ärztlicher Ausbildung eine Beschäftigung für mindestens drei Jahre im Rahmen der Weiterbildung in den Kliniken Ostalb aufzunehmen.

Interessierte können sich bis zum 20. Februar 2024 (für den Start im Sommersemester 2024) oder bis zum 20. August 2024 (für den Start im Wintersemester 2024/2025) für das Stipendienprogramm bewerben.

Weitere Informationen und Kontakt:

Stipendienprogramm des Landratsamts Ostalbkreis

Florian Grandy, Telefon 07361 503-1114, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Weitere Informationen: www.mediportal-ostalbkreis.de (Fördermöglichkeiten à Stipendienprogramme für Medizinstudierende)

Stipendienprogramm der Kliniken Ostalb gkAöR

Antonia Fecker, Telefon: 07361 55-3512, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Weitere Informationen: www.kliniken-ostalb.de (Karriere/Ausbildung à Stipendium-Medizinstudium)
24.1.24

 

Kooperation soll Hausarzt-Nachfolge sicherstellen

Kreis Göppingern. Mehr als 60 Krankenhäuser und 400 Praxen sind aktuell Partner der „Verbundweiterbildung plus“ des Kompetenzzentrums Weiterbildung Baden-Württemberg (KWBW). Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages im Oktober 2023 gehören nun auch die Alb-Fils-Kliniken in Göppingen zu diesem Verbund.

Wer in Deutschland Hausärztin/ Hausarzt werden will, steht vor der Aufgabe, sich die erforderlichen Weiterbildungsabschnitte in Krankenhäusern und Praxen in Eigenregie zu organisieren. Die fehlende externe Koordination der Stellenabfolge bedeutet für die einzelnen Bewerber ein hohes Maß an Unsicherheit hinsichtlich Qualität der Weiterbildungsstellen, Wohnort und Bezahlung. Die KWBW Verbundweiterbildung plus unterstützt hier die Ärzt*innen in Weiterbildung, indem sie die Krankenhäuser und Praxen zur Gründung regionaler Weiterbildungsverbünde anregt. Als Zusammenschluss von ambulanten und stationären Weiterbildern können diese regionalen, in der Regel landkreisweiten Verbünde eine kontinuierliche und lückenlose Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ermöglichen.

Mit der Kooperation der Alb-Fils-Kliniken und der KWBW Verbundweiterbildung plus wird nun auch für den Landkreis Göppingen ein solcher Baustein für die Gewinnung von zukünftigen niedergelassenen Allgemeinmedizinern gesetzt. Denn bereits jetzt sind rund 50 Prozent der ansässigen Hausärzte im Raum Geislingen über sechzig Jahre alt, im Raum Göppingen sind es 38 Prozent und es fehlt an Nachfolgern für diese Hausarztpraxen. Die Niederlassung oder Anstellung in einer hausärztlich tätigen Praxis im Landkreis Göppingen soll nun attraktiver gestaltet und eine koordinierte und qualitativ hochwertige Ausbildung für Allgemeinmedizin in Klinik und Praxis gewährleistet werden.
24.1.24

 

Zielgenau und sicher punktieren


Ultraschallbild der Prostata mit aus dem multiparametrischen MRT-Bild übernommener
Abgrenzung der Prostata (hellblau) und der Läsion (rosa), die punktiert werden soll. Foto: Alb-Fils-Kliniken

Kreis Göppingen. In der Urologie der Klinik am Eichert wird bei der Biopsie der Prostata in passenden Fällen eine neue Technik eingesetzt: die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie. Das neue Verfahren ist genauer und minimiert die Risiken für Infektionen. Die Biopsie der Prostata ist ein gängiges Verfahren bei Verdacht auf eine Krebserkrankung. Eine solche Gewebeentnahme erfolgt, wenn beim Abtasten der Prostata oder durch einen auffälligen PSA-Wert Unregelmäßigkeiten beobachtet werden. Bei der Standard-Biopsie wird die Biopsie-Nadel perirektal, also über den Darm, unter Ultraschallkontrolle zur Prostata geführt und auf diese Weise punktiert. „Der Nachweis eines Karzinoms bei dieser Vorgehenswese beträgt etwa 52 Prozent“, sagt Professor Dr. Rainer Küfer, Chefarzt der Urologischen Klinik an den Alb-Fils-Kliniken. Entsprechend den europäischen Leitlinien der Fachgesellschaft werden für die pathologische Untersuchung standardisiert mindestens 10 Proben aus der Prostata entnommen. 

Mit der MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie lässt sich die Trefferquote erhöhen und somit die Genauigkeit der Biopsie optimieren. Bei diesem Verfahren wird zunächst in der Radiologie eine Magnetresonanztomografie (MRT) der Prostata erstellt. Die MRT-Bilder zeigen genau, wo in der Prostata die gefährdeten Bereiche liegen. Die Bilder des MRT werden dann an das Ultraschallgerät geschickt, das bei der Biopsie zum Einsatz kommt und dem Operateur die Lage der Biopsie-Nadel anzeigt. „Eine spezielle 3-D-Software fusioniert nun die Bilder von MRT und Ultraschall und zeigt in Form eines Koordinatensystems genau an, wo die Nadel gesetzt werden muss“, erklärt Oberarzt Basim Ramadan. Ein auf dem Ultraschallgerät aufgebrachtes Loch-Tableau mit demselben Koordinatensystem hilft dem Operateur, die Biopsie-Nadel exakt zu setzen. „Das ist dann fast wie beim Schiffe versenken: eine Probe bei A3, eine bei B6 usw.“

Die höhere Zielgenauigkeit des Verfahrens hilft, die Zahl der benötigten Proben auf drei bis vier je vormarkierter Läsion zu beschränken. „Außerdem setzen wir bei der Fusionsbiopsie die Nadel nicht perirektal, sondern perineal, also im Dammbereich. Die Gefahr von Infektionen ist geringer“, so Urologe Ramadan.  Zwar dauert der Eingriff im Vergleich zur herkömmlichen Biopsie etwas länger, zudem ist dafür aktuell noch ein stationärer Aufenthalt über Nacht erforderlich. Professor Rainer Küfer, der mit seinem Team jährlich rund 250 Biopsien durchführt, ist dennoch überzeugt, dass sich die perineale Fusions-Biopsie gegenüber dem bisherigen Verfahren durchsetzen wird.
27.12.23